56. Tag
Ein Hauch von Bella Italia
31.07.2008
Etappe: Beidaihe
Land: VR China
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Der Urlaubsort Beidaihe weist bei näherer Betrachtung eine Vielzahl von Besonderheiten auf. Zunächst einmal erscheint das Verkehrsgebaren einiger Autofahrer - auch für chinesische Verhältnisse - ungewöhnlich rüde. Hupend und wild gestikulierend kommt beispielsweise einer auf mich zugerast, als ich mir doch tatsächlich die Frechheit herausnehme, vor ihm bei grüner Fußgängerampel vorsichtig den Zebrastreifen zu überqueren.

In der Hauptstadt Beijing sorgen immerhin an jeder großen Kreuzung mit Fahnen ausgestattete Lotsen dafür, dass man einigermaßen sicher die andere Straßenseite erreicht. In Beidaihe ging man wohl einen anderen Weg und baute eine hübsche, farbig gepflasterte Fußgängerzone. An ihr reihen sich Geschäfte, Seafood-Restaurants und Cafés, die zum Teil einen fast westlichen Standard aufweisen. Man kann die neueste Shanghaier Mode in den Auslagen bewundern, vielleicht sogar eine leckere, dick belegte Pizza essen und anschließend einen cremigen Cappuccino trinken.

Dazu gibt es eine versteckt liegende Markthalle mit seitlichen Oberlichtern - mit herzhaften Gerüchen und einem Angebot fast wie in "Bella Italia", nur mit dem Unterschied, dass Fisch zwar bergeweise, aber stets nur in getrockneter oder sonst irgendwie haltbar gemachter Form angeboten wird.

Am Strand kann man ebenfalls für das Land ungewöhnliche Beobachtungen machen: Füllige Models - männlich und weiblich - rekeln sich in ultraschicken Badeklamotten im feinen Sand und posieren lächelnd für die Kamera. Ein paar Meter weiter steht ein Konzertflügel von Meerwasser umspült, der von einem anderen Fotografen als Requisite für Hochzeitsaufnahmen genutzt wird.

Was in Beidaihe noch auffällt? Zum einen das reichhaltige Lebensmittelangebot. Wurst und Milchprodukte findet man ebenso in den Regalen wie echte Schokolade oder Marmelade. Es gibt des Weiteren viele russische Produkte, unter anderem Fischkonserven. Nahezu alle Schilder in der Stadt sind auch kyrillisch beschriftet. Zur Zeit unseres Aufenthalts - jetzt in der Hauptsaison - machen jedoch russische Gäste nur einen geschätzten Anteil von deutlich unter zehn Prozent aus.

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