24. Tag
Monument Valley und Grand Canyon
29.06.2008
Etappe: Grand Canyon
Land: USA
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Es dämmert noch nicht einmal, als ich gegen 4.30 Uhr nach einer Mütze Schlaf den Campingplatz bei Albuquerque im US-Bundesstaat New Mexico wieder verlasse. Die Nacht war dennoch recht erholsam, da ein heftiger Sturm binnen Minuten für enorme Abkühlung sorgte. Erste Wolkenlücken lassen einen herrlichen Tag erwarten, was mich in der Hoffnung auf schöne Lichtstimmungen veranlasst, derart früh zu starten.

Mit Olaf Gafert konnte ich gestern Abend wegen des Tankmalheurs nicht mehr sprechen, da er offenbar bis in die Dunkelheit hinein den kaputten Wagen per Abschleppstange über Highways und durch die Wildnis zog. Spätestens um 6.30 Uhr müssen er und die beiden Pechvögel wieder weiterfahren, auch wenn sie für die großen Natursehenswürdigkeiten, welche die Strecke heute säumen, kein Auge haben werden: zunächst das Monument Valley, dessen bizarren Felsformationen seit jeher für eine bekannte Zigarettenmarke werben. Dann am späten Nachmittag der Grand Canyon, wo auch unser nächste Übernachtung geplant ist.

Die schlappen 500 Kilometer bis zur ersten Etappe vergehen wie im Flug. Der erhofften tollen Lichtverhältnisse bei Sonnenaufgang und in den Stunden danach stellen sich tatsächlich ein. Für 13 Uhr ist ein Fotoshooting geplant, bei dem Fahrzeuge und Teilnehmer vor der steinernen Kulisse abgelichtet werden sollen. Leider ist auch hierfür die Zeit ziemlich knapp bemessen und nicht alle Camp-Challenge-Teams sind rechtzeitig zur Stelle.

Gespenstige Sandwolken fegen über die ausgedörrte Landschaft, als wir am Nachmittag in Richtung Grand Canyon unterwegs sind. Aus einem pechschwarzen Himmel fallen auch ein paar Regentropfen. Zudem toben hier und da kleine Windhosen. Trotzdem erreichen wir schließlich wohlbehalten die Zufahrt zum Nationalpark. Der Eintritt kostet stolze 30 Dollar - allerdings ist das Ticket immerhin eine Woche gültig. Inzwischen ist die Wolkendecke wieder aufgerissen und einzelne Bündel der Abendsonne tauchen die unglaublich steilen hohen Felswände in ein faszinierendes Licht.

Am Grand Canyon begegnen wir zum ersten Mal einem Wohnmobil mit ausländischen Kennzeichen - es gehört einem Paar aus Frankreich. Der große Campingplatz kurz vor dem Südtor weiß nicht zu überzeugen, denn seine Einrichtungen wirken ungepflegt. Kein Grund zur Klage geben hingegen die saftigen Riesensteaks im rustikalen Westernlokal gleich davor. Heute Abend kann man dort mal etwas länger sitzen bleiben, denn am darauf folgenden 25. Tag ist nur eine Kurzstrecke zu bewältigen: 670 Kilometer sind es laut Plan. Für uns Langstreckenerprobte mittlerweile ein Klacks.
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