52. Tag
Gegen (fast) jedes Zipperlein ist ein Kraut gewachsen
27.07.2008
Etappe: Peking
Land: VR China
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Doktor Zhang erklärt in fließendem Deutsch: "Die traditionelle chinesische Medizin will in erster Linie die Ursache einer Krankheit bekämpfen und nicht nur die Symptome."

Obwohl wir heute Freizeit haben, nutzen viele Camp-Challenge-Reisende die einmalige Gelegenheit, an einem kostenlosen Kurs in einem medizinischen Institut in Peking teilzunehmen. Miteingeschlossen sind eine ausführliche Fußreflexmassage und falls gewünscht eine kurze individuelle Gesundheitsberatung.

Der Arzt nennt Beispiele: Seiner Ansicht nach gäbe es viele chemische Medikamente, die hervorragend einen erhöhten Blutdruck senken würden. Doch den Auslöser für Hypertonie - möglicherweise ein vermindert arbeitendes Organ - ließe die Schulmedizin in vielen Fällen außer acht.

Er schränkt aber gleichzeitig ein, dass die chinesische Medizin nicht bei akuten Erkrankungen wie zum Beispiel Herzinfarkt oder Blinddarmentzündung helfen könne. Vielmehr lindere oder heile sie zahlreiche chronische Krankheiten - vorausgesetzt: Man nimmt die verordneten Heilkräuter regelmäßig über viele Wochen oder gar Monate hinweg.

Die Professoren, die nach dem Vortrag zusammen mit Dolmetschern erscheinen, messen als erstes den Puls. Ihrer Überzeugung nach gibt es an jedem Unterarm drei Druckpunkte, die einem bestimmten Organ zugeordnet werden können. Sie prüfen darüber hinaus die Farbe der Haut oder des Zungenbelages und tasten die Gelenke ab.

Lautet etwa die Diagnose, dass die Leberfunktion gestört ist, rät man zu einem Kräuterextrakt mit einem hohen Anteil an Ginsengwurzeln. Diese Monatspackungen sind natürlich nicht umsonst. Das führt dazu, dass sich nach der begleitenden Fußmassage nicht nur die Füße leichter anfühlen, sondern auch manche Brieftasche. Nichtsdestotrotz überwiegt nach der Veranstaltung bei den meisten die Überzeugung, dass gewisse Therapieansätze in der chinesischen Heilkunst so verkehrt gar nicht sein können.

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