| 48. Tag | ||
| Eine weitere Sehenswürdigkeit in der Nähe von Datong, die wir am Vormittag besichtigen, sind die berühmten buddistischen Wolkengrat-Groten. Im Jahre 460 ordnete der damalige Kaiser an, beim Örtchen Yungang fünf große Grotten in den Fels zu schlagen, um sie mit teils riesigen Buddha-Figuren auszustatten. Die größte erreicht eine beachtliche Höhe von 17 Meter. Es folgen in den nächsten 34 Jahren auf 1000 Meter Länge weitere 48 Höhlen mit Statuen und Reliefs, von denen rund 51000 erhalten sind. Sie bilden einen Meilenstein in der chinesischen Kunst, denn erstmals spielen Ornamente und immer wiederkehrende Motive eine wichtige Rolle. Nach diesem Kulturgenuß und dem anschließenden Mittagessen erreicht uns eine schlechte Nachricht: Die Reparatur des Renault Masters, die gestern in Yokohama hätte beginnen sollen, konnte nicht durchgeführt werden. Angeblich haben die japanischen Zollbehörden den Monteuren den Zugang in den Freihafen nicht erlaubt. Was ganz genau abgelaufen ist, weiß man nicht, weil wie so oft jeder die Schuld auf den anderen schiebt. Noch ist nicht sicher, ob der Zoll vielleicht doch einlenken wird. Trotzdem beginnt Olaf sofort damit, einen ersten Plan B zu entwerfen. Ob es wohl möglich ist, einen Anhänger für ein 3,5-Tonnen-Gefährt in China zu mieten? Solche und ähnliche Anfragen gehen nun per SMS in alle Richtungen. Weitere Dinge müssen überlegt werden - zum Beispiel: Wie kommen wir an die Ersatzteile, die Renault nach Japan geschickt hat? Wo überhaupt könnte eine mögliche Reparatur stattfinden: In China, in der Mongolei oder erst in Russland? Und wer soll sie durchführen? Der Abend verläuft trotz anfänglich getrübter Stimmung überraschend fröhlich. Im Foyer des Hotels nahe Peking haben sich krakeelend chinesische Kinder und Jugendliche versammelt. Sie sind aus allen Landesteilen ausgewählt worden, um einer Casting-Show im Fernsehen teilzunehmen. Entsprechend aufgedreht hüpfen sie herum und lassen sich mit den Langnasen in allen Posen fotografieren. Zu den Bildern |
