8. Tag
Fahrt ins Grüne - der legendäre Hudson River
13.06.2008
Etappe: New York
Land: USA
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Wie so oft im Leben sollte man stets das Kleingedruckte lesen. Als ich nämlich meinen Rasierer nachladen möchte, fängt die Kontrollleuchte nur müde zu klimmen an. Kein Wunder, denn auf dem Netzteil steht in winzigen Lettern: Input 220-240V. Die meisten Gerät vertragen die USA-üblichen 110 Volt klaglos, aber eben nicht alle.

Mit den Tücken der Technik muss ich mich auch beim Versenden der Bilder für die nächste Ausgabe der Zeitschrift promobil herumschlagen. Die Signalstärke des W-Lan-Anschlusses pendelt zwischen Null und höchster Leistung, was zu häufigen Abbrüchen und einer Gesamtübertragungszeit von rund zwei Stunden führt.

Zurück im Zimmer muss ich feststellen, dass die Kofferträger allem Anschein nach schon tätig waren, denn meine beiden gepackten Gepäckstücke sind spurlos verschwunden. Leichte Zweifel über deren Verbleib, lösen sich gottlob schnell auf, da ich sie auf dem Kofferwagen in der Lobby schnell wieder finde.

Alle Camp-Challenge-Teilnehmer sind dort schon vollzählig versammelt, um gleich um 8.30 Uhr unseren riesigen gelben Bus zu besteigen, der uns heute ins romantische Hudsontal bringen soll. Joachim Fleischer, ehemals Berufsfahrer, seufzt: "Ich kann es kaum erwarten, bis wir unsere schönen Pössl wieder bekommen."

Nach neuestem Tour-Plan soll das Schiff am 24. Juni in Baltimore einlaufen. Später erreicht uns die frohe Kunde, dass die Fahrt auf hoher See schneller als erwartet verläuft und die kostbare Fracht vielleicht ein oder zwei Tage früher ihren Zielhafen erreicht. Es gab wohl auch in Bremerhaven Schwierigkeiten, da wir die Ablagen nicht völlig leer geräumt hatten und man die Fahrzeuge so nicht verschiffen wollte.

Nach nur 90 Minuten Fahrt erreichen wir "Lyndhurst", ein erstes Beispiel eines prächtigen Landhauses früherer wohlhabender Persönlichkeiten. 1838 wurde es entworfen und gebaut vom Architekt A. J. Davis für den damaligen New Yorker Bürgermeister William Paulding. Vom unglaublich großen, parkähnlichen Garten hat man einen spektakulären Blick auf den Hudson River.

Ein anderes bemerkenswertes Haus aus den Anfangsjahren der Republik ist Boscobel, ebenfalls hoch über dem Flussufer gelegen. Am Abend können wir von den nahen Hotelzimmern aus den regen Verkehr auf dem Wasser beobachten. Hin und wieder ertönen mächtige Signalhörner und begleiten uns in den Schlaf.
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