| 37. Tag | ||
| Beim Frühstück erzählt Ortwin, dass er heute morgen schon auf der Suche nach einem Markt durch die Straßen von Hangzhou spaziert ist. Ein paar Gassen weiter wurde er fündig. Das Besondere an diesem Markt war, dass gleich um die Ecke zahlreiche, allem Anschein nach illegale Händler ihre Waren feilboten. Als nun zwei grimmig dreinblickende Polizisten mit dunkler Sonnenbrille und mit Schlagstöcken bewaffnet auftauchten, kramten die Händler ihren ganzen Plunder in Windeseile zusammen und verschwanden in Null Komma nichts in alle Himmelsrichtungen. "Im Himmel ist das Paradies, auf Erden gibt es Hangzhou," lautet ein viel zitierter Satz. Die Annäherung an diese Stadt am gestrigen Nachmittag glich allerdings vielmehr einer Fahrt in die Hölle. Schwarze Gewitterwolken hatten sich gegen 17 Uhr zusammengezogen und es stockfinster werden lassen. Dazu kam, dass die Straßenbeleuchtung nicht anging und heftigster Regen einsetzte. Heute strahlt die Sonne wieder, als wäre nichts gewesen. Eine gute Voraussetzung, um die zweifellos vorhandenen schönen Seiten Hangzhous kennenzulernen. Das Herzstück bildet der Westsee, den verschiedene Herrscher vor über 1000 Jahren ausheben ließen. Als erstes besuchen wir die "Beschütze-Chu-Pagode," eines der Wahrzeichen. Auf dem Edelsteinhügel am Nordufer ragt das imposante hölzerne Bauwerk stolze 45 Meter in die Höhe. Gegen Mittag steht eine Besichtigung einer Teeplantage auf dem Programm. An den Hängen in und um Hangzhou wird ausschließlich Grüner Tee angebaut. Zwar erlaubt das milde Klima drei Ernten, doch nur die im Frühjahr und Sommer versprechen eine gute Qualität. Den bestmöglichen Geschmack jedoch liefern nur die ersten zartgrünen Triebe, die Ende März/Anfang April in sorgsamer Handarbeit gepflückt werden. Den Nachmittag beschließt eine 40-minütige Bootsfahrt rund um den Westsee mit zauberhaften Ausblicken auf Inselchen, die an ihren höchsten Stellen von kleinen Pagoden und Pavillons gekrönt werden. Zu den Bildern |
