4. Tag
Die Stadt, die niemals schläft
09.06.2008
Etappe: New York
Land: USA
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Ein altes chinesisches Sprichwort lautet: Eine Reise beginnt immer mit einem ersten Schritt. Nicht aber anscheinend die Camp Challenge, denn sie braucht viele kleine Anläufe, um richtig in Fahrt zu kommen. Zunächst müssen alle Passagiere unserer Maschine nach New York eine wahre Flut von Fragen durch amerikanische Sicherheitsbeamte über sich ergehen lassen. Dann steht das Flugzeug eine Zeit lang am Gate des Hamburger Flughafens. Wir sitzen zwar alle schon drin, doch die Motoren sind urplötzlich wieder verstummt und der Kapitän meldet ein technisches Problem. Als dieses nach etwa 25 Minuten behoben ist, geht es aber sehr rasch und der Flug Continental Airlines Nummer 75 kann starten.

Der Bordcomputer nennt eine Flugdauer von 8 Stunden und 27 Minuten. Als wir wie vorhergesagt gegen Mittag Ortszeit eintreffen, schlägt uns beim Verlassen des klimatisierten Terminals eine unglaubliche Hitze entgegen. Ein feuchtwarmer Wind, wie man ihn nur aus den Tropen kennt, fegt durch die Straßenschluchten. Nach nur wenigen Minuten erreicht unser Bus Manhattan. Vergleichsweise wenig Menschen sind zu dieser Tageszeit unterwegs. Auch scheint der schnelle Gang, der den meisten New Yorkern nachgesagt wird, etwas verlangsamt.

Das Hotel liegt sehr zentral gegenüber vom Madison Square Garden und nur einen Block vom Empire State Building entfernt. In dem riesigen Klotz mit seinen 3500 (!) Zimmern sollen Glen Miller und andere frühere Größen einst genächtigt haben. In der riesigen Lobby türmen sich die Koffer von An- und Abreisenden. Überall stehen Reisegruppen. Hier sieht es aus wie in einer großen Bahnhofshalle zu Beginn der Schulferien oder an Streiktagen.

Nach dem Beziehen der Zimmer haben wir alle Freizeit. Nicht wenige treffen sich rein zufällig nur wenig später in der "Heartland Brewery", einem urigen Biertempel gleich neben dem Empire State Building. Olaf Gafert hatte ja gleich bei der Ankunft darauf hingewiesen, bei diesen Temperaturen möglichst viel zu trinken - mindestens drei bis vier Liter. Die Reiseteilnehmer wollen offenbar seinen Rat brav befolgen. Die Nacht wird wenig geruhsam, denn im Hotel herrscht in manchen Zimmern ein Höllenlärm, verursacht von Abluftschächten und Klimaanlagen. Daher kommt es vielleicht, dass man sagt: Diese Stadt schläft nie.

Übrigens sind für heute 105 Grad Fahrenheit vorhergesagt, das wäre die höchste Temperatur (rund 42,5 Grad Celsius), die jemals in New York gemessen wurde.
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