60. Tag | ||
Es hätte alles so schön werden können. Der gestrige Abend verlief ausgesprochen viel versprechend, denn der Tourismusdirektor der Stadt Tianjin veranstaltete zur Ehren der Camp Challenge ein Bankett, wie es sonst nur hohen Ehrengäste zuteil wird. Alles war vom Feinsten: Speisen und Getränke sowie die Lobreden, die man sich gegenseitig entgegenbrachte. Heute hatten wir zunächst eine Art Verkehrserziehung bei der Polizei. Ein sympathischer Herr in hellblauer Uniform sprach davon, dass das Leben das Wichtigste ist, das es auch im Straßenverkehr zu schützen gilt. Er redete von Harmonie in der Familie, unter Autofahrern und über die besonderen Vorschriften im Land. Grundsätzlich seien die Regeln die gleichen wie Europa, aber eben nur auf dem Papier. Natürlich gibt es auch ein paar andere Verkehrsschilder: "Für Rikschas verboten" zum Beispiel. Manche sehen nur anders aus, wie etwa die Überholverbotstafel. Zum Abschluss dürfen wir noch einen kurzen Blick in die Zulassungsstelle werfen und auf das chaotische Treiben vor und hinter den Schaltern. Danach fahren wir zu einem großen Metro-Supermarkt und decken uns ein mit deutschen Konserven aller Art oder sonstigen Lebensmitteln, auf die wir seit vielen Wochen verzichten mussten. Kauflaune und Stimmung sind gut, so dass der ein oder andere Karton schwerer wird als geplant. Wir müssen schließlich das Ganze zuerst ins Hotel bringen und dann zusammen mit dem normalen Gepäck im Bus irgendwie wieder verstauen. Doch diese Sorge ist unsere geringste, als uns um 19 Uhr die Nachricht ereilt, dass wir die Fahrzeuge auch morgen aller Wahrscheinlichkeit nach nicht bekommen werden. Die Ankunft des Schiffes und die Löschung der Fracht verzögern sich abermals. Zudem sollen die sehnlichst erwarteten Wohnmobile im Deck ganz unten stehen. Alle sagen: "Wir schaffen das trotzdem!" Es sieht so aus, als sei die Champ-Challenge-Gruppe jetzt ein gutes Stück enger zusammengerückt. Zu den Bildern |