| 29. Tag | ||
| "Ooohhh" und "Aaahhh" schallt es vielstimmig im Bus, als wir bei der Fahrt über die Tioga Pass den Merced-Fluss entdecken, der sich tief unten im Tal zwischen Granitfelsen hindurchschlängelt. Das blank geschliffene, harte Gestein kennzeichnet in besonderer Weise den Yosemite Nationalpark. Überall an den Wänden sieht man als winzige bunte Punkte Kletterer hängen, zum Beispiel am "El Capitan", der zu den beeindruckendsten Felsen auf der Erde zählt. Der Park wartet aber noch mit weiteren Superlativen auf. Dort stürzen nämlich aus 740 Meter Höhe die höchsten Wasserfälle Nordamerikas ins Tal. Einen besonders spektakulären Anblick bieten "Upper" und "Lower Yosemite Falls" zu Zeit der Schneeschmelze - im Mai und Juni. Wir machen auch einen kleinen Spaziergang zum "Bridaveil Fall", zu deutsch "Brautschleierfall". Er trägt seinen Namen völlig zu Recht, da stetiger Wind in großer Höhe das herabfallende Wasser fein zerstäuben lässt. Ein Naturwunder ohnegleichen ist auch Mariposa Grove, ein Hain mit über 500 gigantischen Mammutbäumen. Die ältesten sollen über 3000 Jahre alt sein. Der Yosemite Park wurde unter anderem von Präsident Roosevelt nach dem Bürgerkrieg am Ende des 18. Jahrhunderts gegründet. Wie schon mehrfach erwähnt ist heute am 4. Juli Nationalfeiertag - für viele Amerikaner ist er gleichzeitig der erste Ferientag. Man merkt es deutlich an den riesigen Wohnmobilen mit PKW im Schlepptau, die zunehmend auf den Straßen einen regelrechten Schaulauf veranstalten. Es sind aber auch kleinere Fahrzeuge unterwegs - kleiner sogar als unsere geliebten Pössl Roadmaster - etwa der VW California, der hier sinnigerweise Eurovan heißt. Am Nachmittag führt uns der Weg weiter ins Merced, dem überaus fruchtbaren Farmland Kaliforniens. Warme Winde aus dem Landesinneren mit Wüsten und Halbwüsten vermischen sich hier in diesem Gebiet mit einer oft deutlich kühleren Brise vom Pazifik, was für ein ausgeglichenes Klima mit genügend Niederschlägen sorgt. Zu den Bildern |
