23. Tag
Die legendäre Route 66
28.06.2008
Etappe: New Mexico
Land: USA
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Kurz bevor wir alle morgens um Sieben den Campingplatz in Oklahoma wieder verlassen wollen, zieht ein mächtiges Gewitter auf. Mit Blitz und Donner bricht auch meine ohnehin etwas schwächelnde Wireless-Verbindung ab. Einige Bilder schaffen daher heute früh nicht mehr den Weg nach Deutschland. Das bedeutet, dass ich unterwegs nochmals bei Mac Sowieso anhalten muss, um einen erneuten Sendeversuch zu starten.

Immer häufiger stehen jetzt am Wegesrand Hinweisschilder auf die alte Route 66, die in Teilen noch erhalten und befahrbar ist und deren Mythos unsterblich ist. John Steinbeck nannte sie in seinem 1939 erschienen Roman "Früchte des Zorns" einst "Mother Road" - auf deutsch "Mutterstraße." In dem Buch beschreibt er die Flucht verarmter Landfamilien, die während einer großen Dürre von Oklahoma nach Kalifornien ziehen.

Der berühmte Highway wurde 1926 eröffnet und war damals die erste Verbindung zwischen Chicago und Los Angeles. Die zweispurige Straße verläuft häufig in Sichtweite der modernen Interstate 40, die wir fast ausschließlich auf dem Weg nach Westen befahren. Zahlreiche Museen auf der Strecke dokumentieren ihre Geschichte - die vermutlich beste Sammlung zeigt das Oklahoma Route 66 Museum in Clinton.

Wie schon angedeutet war bei einigen gestern die Stimmung getrübt wegen den extrem hohen Tagesetappen von bis zu 1070 Kilometer. Doch die hellt sich in New Mexico spürbar auf, dem nächsten Bundesstaat, den wir durchqueren. Die immer karger werdende, fast wüstenartige Landschaft mit schroffen Bergen in der Ferne sorgt ab nun immer häufiger für ein faszinierendes Gefühl von Freiheit und Weite.

Doch für ein Team währt die neu gewonnene Fahrfreude nicht lange. Teilnehmer W. tankt nämlich versehentlich Benzin statt Diesel. Nur einen Kilometer hinter der Tankstelle verweigert daher der Renault Master die Weiterfahrt. Eine Werkstatt ist zwar schnell gefunden, doch die ist sehr schlecht ausgestattet. Sie besitzt weder Hebebühne noch Grube. Irgendwann gelingt es dann doch, das Benzin abzulassen. Allerdings führt auch das anschließende Reinigen der Schläuche zu keinem Erfolg: Der Motor will partout nicht anspringen. Wir müssen das Wohnmobil jetzt so lange abschleppen, bis Profis die Maschine wieder zum Laufen bringen.
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